Micropayment, eBooks & NFTs: Wie Medien neue Erlösquellen erschließen können
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Micropayment, eBooks & NFTs: Wie Medien neue Erlösquellen erschließen können

Vor zehn Jahren setzten die jungen Digitalmedien in erster Linie auf Werbung. Heute ist klar, dass Paid Content ein vielversprechenderes Modell ist. Auch wenn wir nicht wissen, welches Geschäftsmodell 2031 das erfolgreichste sein wird, sind Medienunternehmen immer gut beraten, ihre Einnahmen zu diversifizieren, neue Wege in der Vermarktung und neue Erlösquellen zu suchen.

Professor Damian Radcliffe zeigt in einem Bericht auf "What's New in Publishing" 50 Möglichkeiten auf, wie Medien auf dem heutigen, hart umkämpften Markt Geld verdienen können. The Fix hat die fünf interessantesten und unkonventionellsten Beispiele zusammengestellt - von Micropayment bis hin zu Bezahl-Archiven und eBooks.

1) Micropayment: Zahlungen für ausgewählte Artikel

Digitale Abonnements sind sehr weit verbreitet, aber das System hat einen entscheidenden Nachteil - in den meisten Fällen kann man nicht für das Lesen eines bestimmten Beitrags bezahlen, ohne ein Komplett-Abo abschließen zu müssen.

Es ist immer noch schwierig, die Rentabilität von Micropayments zu verstehen, aber es gibt einige interessante Beispiele von Start-ups in diesem Bereich die mit Micropayment wirtschaftlich erfolgreich agieren, darunter Blendle, Axate (und Few¢ents). Die kanadische Winnipeg Free Press setzt Micropayment erfolgreich ein, um Abonnenten zu gewinnen.

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2) KI-gestützte Bezahlschranken

Anstelle statischer Paywalls setzen Verlage zunehmend auf KI-gestützte dynamische Lösungen, um Bezahlschranken zu etablieren die auf der Grundlage unterschiedlicher Faktoren wie zum Beispiel Engagement und Zahlverhalten die Bereitschaft des Lesers widerspiegeln ein Abonnement abzuschließen.

In Radcliffe's Bericht heißt es: "User werden zu unterschiedlichen Zeiten auf Paywalls stoßen, die auf verschiedene Kriterien beruhen, darunter die Art des Content der sie interessiert, ihren Standort, das genutzte Endgerät und der Browserverlauf".

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3) Erstellung von eBooks, eStudien und Untersuchungen

Bücher und insbesondere eBooks bieten Verlegern in mehrfacher Hinsicht interessante Monitarisierungsmöglichkeiten:

  • Einige Verlage veröffentlichen und verkaufen eigenständig Bücher
  • Kostenlose elektronische Bücher können ein zusätzlicher Anreiz für Premium-Abonnenten sein (z. B. Book Guides von Tech Republic)
  • eBooks können eine Möglichkeit sein, die wichtigsten Publikation eines Verlages zu präsentieren und so die verbreitete Auflage erhöhen

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Eine weitere Möglichkeit ist die Erstellung bezahlter Studien, Untersuchungen und Forschungsberichte. Verschiedene Medien, wie z. B.The Economist und Business Insider, haben eigene Abteilungen, die sich auf den Verkauf solcher Publikationen spezialisiert haben. Andere Verlage gehen noch einen Schritt weiter und machen Forschung zu einem Teil ihres Angebots für potenzielle Abonnenten, wie z. B. The Information , die Grafiken, Schaubilder und Organigramme zu aktuellen Themen erstellt.

Screenshot aus dem Bericht What's New in Publishing

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4) Zweitverwertung von Archive

Viele Medienunternehmen verfügen über umfangreiche Archive, aber nur wenige nutzen diese Ressource sinnvoll. Richtig verwertet, bieten sie eine interessante zusätzliche Erlösquelle.

Gute Vermarktungschancen haben unter anderem immer wiederkehrender Inhalte, der Verkauf früherer Ausgaben, die Erstellung von Sammelbänden mit früherem Material und die Bereitstellung von Teilen des Archivs für Werbekunden.

Verlage können den Zugang zum Archiv auch als kostenpflichtiges Abonnement anbieten. Oft ist das Interesse der Leser an archivierten Inhalten groß, daher kann die Vermarktung des Archivs als Abo zusätzlich Erlöse generieren.

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5) Verkauf von NFTs (nicht lachen!)

In den letzten Monaten ist NFT zu einem echten Buzzword geworden - die New York Times machte Schlagzeilen, als sie eine NFT für eine halbe Million Dollar verkaufte; kürzlich erzielte auch The Economist ähnliche Erlöse.

NFTs werden in der Medienbranche kaum als ernstzunehmende Möglichkeit wahrgenommen, um Geld zu verdienen - sowohl die NYT als auch The Economist betrachteten ihre jeweiligen Verkäufe eher als journalistisches Experiment, wobei die Gewinne für wohltätige Zwecke gespendet wurden.

Doch wenn die NFT-Optimisten Recht haben, hat diese Technologie eine große Zukunft, vor allem als Möglichkeit, Urhebern mehr künstlerische Kontrolle über ihre Arbeit zu geben. Beispiele wie ein Magazin, das seinen eigenen NFT-Marktplatz launchte, oder ein Journalist, der seinen Newsletter über NFTs finanziert, beweisen dies.

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Foto von Jason D auf Unsplash


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